L(H)AND







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Eine Topographie der Gemeinde Hochleithen





„JE RAUHER DES BAUERN HAND DESTO GRÖßER UND SCHÖNER DAS LAND“
Spruch unter dem Wandbild im alten Gemeindehaus in Traunfeld/Hochleithen, aus dem Jahr 1957.

Die Hand gestaltet die Oberfläche der Landschaft.
Die Landschaft gestaltet die Oberfläche der Hand.
Eine Wechselwirkung.





Ähnlich der Vorgangsweise von Archäologen die aus einer freigelegten Schicht ein Gesellschaftsbild herauslesen, wird versucht die aktuelle Schicht, die heutige Topografie, zu dokumentieren und einer Interpretation zur Verfügung zu stellen.
Es sind viele kleine Elemente, als Einzelne unbedeutende, unspektakuläre Materialien, an Hand derer man ein laufendes Geschehen ermessen kann.
Vielen Orten ist zudem ein Genius loci zu eigen, eine Geschichte, die an ihn gebunden ist. Jeder Platz erzählt eine imaginierte Legende. Durch Studium der Begebenheiten und ein Begehen des Gemeindegebietes werden solche Orte ermittelt und jeweils ein Gipsabdruck genommen. Materialien wie Staub, Erde, Pflanzenreste, verlorene, weggeworfene Gegenstände, Eindrücke und Spuren werden vom Gips aufgenommen und festgehalten.
Die Auswahl der Topoi folgt der Absicht die Zivilisation der Gemeinde zu veranschaulichen.
Sie ist geleitet von einem Interesse am Ineinander von Geografie, Biografie und vielleicht Historiografie.
Genealogisch vorgehend konzentriert sie sich auf Orte und Plätze, welche eine spezifische Rolle spielen und auf unterschiedliches Geschehen verweisen. Um der Dynamik und Prozesshaftigkeit des Gemeindelebens Rechnung zu tragen - seit 1957, dem Entstehungsdatum des Wandbildes im alten Gemeindehaus in Traunfeld -, werden die Abdrücke so ausgewählt, dass neben der, zumindest noch flächenmäßig dominierenden Landwirtschaft, diverse Tätigkeiten und Berufe dokumentiert werden, die an Bedeutung gewonnen haben.

Jedem dieser Abdrücke wird eine Darstellung der Handfläche, die den Ort der Abnahme „bearbeitet“ hat, gegenübergestellt.
Die beiden, erneut aufeinander treffenden Topografien vergegenständlichen die Wechselwirkung der Hand, die die Landschaft gestaltet und der Landschaft, die wiederum die Hand formt.
Sie werden paarweise an frequentierten Punkten des neuen Gemeindezentrums an den Wänden montiert und so den Einwohnern alltäglich zugänglich gemacht.
Die Arbeit wird durch einen Plan des Gemeindegebietes ergänzt auf dem die Abnahmeorte eingezeichnet sind
Bei dieser Vorgangsweise wird die Bevölkerung direkt in den Arbeitsprozess mit einbezogen und teilweise, an Hand ihrer Hände, in die Arbeit integriert. Die Arbeit selbst wird zum Vermittler zwischen den Topoi der Landschaft und denen der Gesellschaft.
Durch die künstlerische Intervention verändern sich die Weisen der Wahrnehmung und der Imagination.

Work in progress 2005 -







L(H)AND 2005 -



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